Einen Schnittpunkt der unterschiedlichen Auffassungen von Zahlen treffen wir bei den Pythagoreern an. Auch sie fassten die Zahl als etwas allumfassendes Göttliches auf, waren gleichzeitig aber in der Lage,abstrakt mit den Zahlen zu arbeiten, was eher unserem heutigen Umgang mit der Zahl entspricht
Die Pythagoreer sahen die Zahl also durchaus als etwas Wesenhaftes und stellten sie in gleichweit von einander entfernten Punkten dar:
In dieser Figur des gleichseitigen Dreiecks sind die Zahlen 2 -
Die Zahl 1 bildet sozusagen den Ursprung für die anderen Zahlen und wurde von den Griechen auch durchaus so aufgenommen.
Da die Griechen die Null nicht kannten, war die Eins der Anfang und das Ende, der Ursprung und die Unendlichkeit.
Zahlen waren auch die Grundlagen der pythagoreischen Schwurformeln. Es gab verschiedene Tetraktys, die bestimmte Zahlenfolgen beinhalteten .
Die erste Tetraktys lautet 1+ 2+ 3+ 4 = 10 . Sie enthält die den konsonanten Klängen entsprechenden Zahlen sowie die Summe Zehn, die bei den Griechen Vollkommenheit bedeutete. Sie steht auch für die Entstehung der Welt, für die Entfaltung der Schöpfung. Als geometrische Entsprechung ist das gleichseitige Dreieck zu verstehen.
Als höchster Eidschwur galt die Tetraktys, die sie aus den beiden Vierheiten
1+ 3+ 5+ 7 und 2+ 4+ 6+ 8 gebildet wurde und den Wert 36 ergab.
Gerade Zahlen standen für weiblich, ungerade für männlich. Die Zahl 36 war „Weltzahl", da sie aus den vier ersten geraden und den vier ersten ungeraden Zahlen gebildet wurde. So stand diese Tetraktys für die Welt überhaupt.
Zahlen, deren Teiler sowohl multipliziert als auch addiert dieselbe Zahl ergeben, nannten die Griechen vollkommene Zahlen. So ergibt beispielsweise
1+2+3 = 6 und 1x2x3 = 6.